Dienstag, 22. Juli 2008

Irak riskante Goldgrube für Unternehmer


Experte sieht Ölmarktöffnung als Chance für ausländisches Know-how

Sicherheitslage weiterhin problematisch (Foto: pixelio.de, Robert Prax)

Die deutsche Wirtschaft sieht trotz der nach wie vor problematischen Sicherheitslage im Irak ein riesiges Wachstumspotenzial. Wie Der Spiegel heute, Dienstag, unter Berufung auf den Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) http://www.dihk.de/ berichtet, wird beim Export sogar mit zweistelligen Wachstumsraten gerechnet. Auch bei der Ölförderung bestünden teils große Handelsoptionen für deutsche Unternehmen. Den Optimismus für eine Ansiedlung sehen die Experten mit Blick auf die 1960er- und 1970er-Jahre. Damals galt der Irak als einer der bedeutendsten Außenhandelspartner für die Bundesrepublik. Laut dem DIHK sei man mit Blick auf expansionsorientierte Unternehmen mehr als zuversichtlich, an die damaligen Geschäftsbeziehungen anknüpfen zu können. Durch die Liberalisierung des Ölmarktes werde ausländisches Know-how vor allem bei der Fördertechnologie benötigt.

"Wir begrüßen die Gesprächsentwicklung der deutschen Regierung mit irakischen Wirtschaftsvertretern. Obwohl sich die dramatisch schlechte Sicherheitslage im Irak in den letzten Monaten inzwischen gebessert hat, sollten deutsche Unternehmen nach wie vor die Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes beachten", erläutert DIHK-Außenhandelschef Axel Nitschke auf Nachfrage von pressetext. Die Zahlen verdeutlichen die Kapazitäten des Landes sowohl für deutsche Mittelständler als auch für ausländische Großindustrielle. Zwar liegt der Irak derzeit zwar nur auf Platz 100 im Ranking der deutschen Außenhandlespartner. Trotzdem konnten deutsche Exporteure allein 2007 mehr als 320 Mio. Euro Umsatz mit Irak-Geschäften erzielen. Auch die Wirtschaft selbst teilt die Auffassung des irakischen Ministerpräsidenten Nuri al Maliki. Dieser hatte deutsche Unternehmen explizit dazu aufgefordert, in das sich im Wiederaufbau befindliche Land zu investieren.

In den zwischen Maliki, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Frank-Walter Steinmeier angesetzten Gesprächen hat Deutschland bereits im Vorfeld signalisiert, die Beziehungen zu dem von Krieg und Terror gezeichneten Land zu verbessern.

Trotz aller positiven wirtschaftspolitischen Absichtserklärungen sieht Nitschke im Gespräch mit pressetext die Sicherheitslage noch immer als größtes Hemmnis für Neuansiedlungen. "Viele Firmen sind mittlerweile vom sichereren Ausland aus aktiv. So besteht die Möglichkeit, dass Firmen bevorzugt von Jordanien aus mit Partnern im Irak kooperieren. Weitere Zugänge sind aber auch über den Norden des Landes, das Kurdengebiet, möglich", fügt Nitschke hinzu. Insider sehen die Ermunterung deutscher Firmen durch Maliki mit Blick auf die Rückkehr der Ölmultis in den Irak. Wie die ARD heute unter Berufung auf das irakische Ölministerium berichtet, wolle man sechs riesige Öl- und Gasfelder für ausländische Investoren öffnen.

Laut dem irakischen Ölminister Hussein al Schahristani habe man die Felder deshalb gewählt, weil deren Produktion kurzfristig und kostengünstig gesteigert werden könne.

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