Montag, 20. Oktober 2008

ÖAMTC-SUV-Spezialreifentest: Mit Allroundreifen wird die Fahrt auf Schnee zur Schlitterpartie

Nur der echte Winterreifen ist der kalten Jahreszeit gewachsen.
Der Trend zum SUV (Sport Utility Vehicle) scheint ungebrochen. Nicht zuletzt, weil die sportlichen Geländefahrzeuge den Eindruck der automobilen Universallösung vermitteln. Dies gilt aber auf keinen Fall für die auf diesen Fahrzeugen so beliebten
Allroundreifen. Für SUV-Fahrer ist die Qual der richtigen Reifenwahl noch größer als für Pkw-Benutzer. Normalerweise hat man als Pkw-Lenker die Auswahl zwischen drei Arten von Reifen: Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen. Nicht so bei den SUVs, für die gibt es nämlich gleich mindestens fünf Reifenarten zur Auswahl.
Diese fünf Reifentypen wurden in einem aufwändigen ÖAMTC-Spezialreifentest auf
den verschiedensten Fahrbahnoberflächen miteinander verglichen. "Wer seinen SUV auch auf Schneefahrbahn verwenden will, muss unbedingt echte Winterreifen montieren. Mit den anderen vier Reifensorten wird vor allem die Bergabfahrt auf Schnee zur unkontrollierbaren
Schlitterpartie", zieht ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel Bilanz.
Die Testergebnisse im Detail:
* Hochgeschwindigkeits-Sommerreifen für Straßeneinsatz: Wie der
Name dieser Reifenart schon sagt, ist der Typ UHP nur für den Sommer
geeignet. "Unter sommerlichen Bedingungen bietet dieser Reifen sehr
gute Leistungen", resümiert der ÖAMTC-Experte.
* Allroundreifen für Straße und leichtes Gelände: Trotz seiner M+S
(Matsch und Schnee) Kennzeichnung sollte man diesen Reifen besser nur
im Sommer fahren. "Auf Schneefahrbahn kommt man mit diesem Reifen
dank Allradantrieb zwar die Bergstraße hinauf. Nur wenn man wieder
hinunter fährt, hat der Reifen beim Bremsen kaum Halt und in Kurven
geht es geradeaus weiter", warnt der ÖAMTC-Reifenexperte.
"Lebensgefährliche Situationen sind somit vorprogrammiert."
* Allroundreifen für schweres Gelände und Straße: Der Typ AT (All
Terrain) ist für den Einsatz auf der Straße weniger geeignet und auf
Schneefahrbahn als gefährlich einzustufen. "Auf nasser und trockener
Straße muss man zu Gunsten besserer Offroad-Eigenschaften Abstriche
bei Griff und Komfort machen, auf Schnee geht es mit diesem
'Allzweckreifen' mit M+S-Kennzeichnung unkontrollierbar bergab", so
der Clubexperte.
* Geländereifen für reinen Offroad-Einsatz: Wer im ganz tiefen und
weichen Gelände unterwegs sein will, greift normalerweise zum Typ MT.
Dieser Reifen liefert allerdings nur auf weichem Untergrund sehr gute
Ergebnisse beim Offroad-Fahren. "Auch beim Aquaplaning waren die
Ergebnisse wegen der großen Profiltiefe top - aber das war es dann
auch schon", sagt der ÖAMTC-Reifenexperte und fügt hinzu: "Die
M+S-Kennzeichnung täuscht auch hier fälschlicherweise gute
Wintereigenschaften vor. Außerdem ist das Abrollgeräusch so laut und
nervend, dass es vom Verkehrsgeschehen ablenken kann."

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